Diskussion über Menschenrechte in Honduras in München

Veranstaltungsdatum: Freitag, 6. März 2015

Veranstaltungsort: EineWeltHaus München, Kleiner Saal 211+212, Schwanthalerstraße 80, 80336 München

Veranstalter: Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V., FoodFirst Informations- und Aktions-Netzwerk e.V. (FIAN) - Lokalgruppe München, peace brigades international (pbi) - Regionalgruppe München

Eine indigene Gemeinde blockiert seit fast zwei Jahren den Bau eines Staudamms auf ihrem Territorium, auch andernorts protestiert die indigene oder kleinbäuerliche Bevölkerung gegen Staudämme, die sie ihrer Wasserressourcen berauben, und Bergbauprojekte.

Soziale Bewegungen, die sich dem neoliberalen Kurs der Regierung oder schlichtweg dem Verlust der Lebensgrundlagen der Bevölkerung entgegen stellen, sind mit hohen Risiken konfrontiert. Morde, gewalttätige Übergriffe, Morddrohungen, Entführungen und Kriminalisierung treffen auf das allgemeine Klima von Korruption und Straflosigkeit. Sechs Jahre nach dem zivil-militärischen Putsch hat sich die politische Krise des Landes zugespitzt.

Die beiden Referenten, Tomás Gómez und Juan Mejía, sind Teil einer Delegation nach Genf, die dort im Vorfeld des Universal Periodic Review des UN-Menschenrechtsrates auf Menschenrechtsverletzungen in Honduras aufmerksam macht.

Tomás Gómez ist Koordinator des Zivilen Rates der indigenen und Volksorganisationen von Honduras (COPINH). Er setzt sich für indigene Rechte sowie den Erhalt der natürlichen Ressourcen ein und arbeitet als Radiojournalist in zwei kommunitären Radios. Auf Landesebene ist COPINH seit dem Putsch 2009 im zivilgesellschaftlichen Widerstand und deshalb verstärkt von Repressionen betroffen. Immer wieder kommt es zu Verhaftungen, Drohungen, tätlichen Übergriffen und Morden an AktivistInnen in indigenen Gemeinden. Eine Vielzahl von im COPINH organisierten indigenen Gemeinden ist von Bergbau- und Staudammprojekten bedroht.

Juan Mejía ist Agrarwissenschaftler sowie Dozent mit Schwerpunkt Ökologie-Nachhaltigkeit und engagiert sich seit vielen Jahren für Umweltschutz und Menschenrechte. Mejía ist Koordinator in der Breiten Bewegung für Würde und Gerechtigkeit (MADJ), für die er verschiedene Umweltstudien verfasst hat. Die MADJ ist 2008 aus dem Protest von StaatsanwältInnen gegen Korruption im Justizsystem entstanden und setzt sich für den Schutz von Gemeinden vor extraktivistischen Projekten ein.

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