Bamberger Forschende vermitteln zerstörungsfreie Denkmaltechnologien auf Kuba

Havanna ist eine der frühesten spanischen Gründungen in der Neuen Welt. Dieses Jahr feiert die Hauptstadt Kubas ihren 500. Geburtstag. Insbesondere die Altstadt von Havanna ist geprägt durch eine abwechslungsreiche Geschichte, die sich in der Vielfalt der Baustile widerspiegelt. „Viele Gebäude im Zentrum Havannas sind leider akut einsturzgefährdet, große Teile schon unwiederbringlich zerstört. Mit großem Einsatz versuchen kubanische Denkmalpfleger, die wichtigsten historischen Gebäude zu retten,“ sagt Prof. Dr. Till Sonnemann, Juniorprofessor für Informationsverarbeitung in der Geoarchäologie an der Universität Bamberg.

Gemeinsam mit seiner Kollegin Prof. Dr. Mona Hess, Inhaberin des Lehrstuhls für Digitale Denkmaltechnologien, und ihrem Mitarbeiter Dr. John Hindmarch, möchten sie mit einem Einführungskurs zur Nutzung zerstörungsfreier Analysemethoden in Gebäuden einen kleinen Beitrag leisten. Nach der ersten Internationalen Summerschool im Juli 2018 mit Fokus auf den Bamberger Dom bietet „Monitoring Heritage 2019“ diesmal den Kurs in der kubanischen Welterbestadt an. Zwanzig Studierende der Denkmalpflege und Archäologie des Colegio Universitario San Gerónimo de La Universidad de la Habana lernen vom 23. bis 27. September zerstörungsfreie bildgebende Verfahren wie die Arbeit mit dem terrestrischen Laserscanner oder Photogrammetrie und die Untersuchung des Untergrundes mit dem Bodenradar kennen.

Die internationale Kooperation wird von der Bayerischen Forschungsallianz (BayFOR) und dem Bayerischen Hochschulzentrum für Lateinamerika (BAYLAT) gefördert, letzteres hatte zum auch in Havanna zelebrierten 250. Geburtstag Alexander von Humboldts die Zusammenarbeit angeregt.

Ihr Knowhow vermitteln Bamberger Wissenschaftler aber nicht nur in Havanna. Die Otto-Friedrich-Universität pflegt derzeit Kooperationen mit insgesamt 22 Partneruniversitäten aus den Ländern Argentinien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Ecuador, Kolumbien, Kuba, Mexiko und Peru. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kompetenzzentrums Denkmalwissenschaften und Denkmaltechnologien (KDWT) und des Instituts für Archäologische Wissenschaften, Denkmalwissenschaften und Kunstgeschichte führen weltweit interdisziplinäre Projekte durch und organisieren Summer Schools.

Kontakt für inhaltliche Rückfragen:

Prof. Dr. Mona Hess
Lehrstuhl für Digitale Denkmaltechnologien
Tel.: 0951/863-1634
mona.hess@uni-bamberg.de

Prof. Dr. Till Sonnemann
Juniorprofessur für Informationsverarbeitung in der Geoarchäologie
Tel.: 0951/863-3930
till.sonnemann@uni-bamberg.de

Pressemitteilung der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
27. September 2019